Jubiläumsfahrt „60 Jahre Kanuverein Stade“

Am vergangenen Wochenende hat der Kanu-Verein Stade sein 60-jähriges Bestehen gefeiert und zu diesem Anlass am Sonntag eine Jubiläumsfahrt auf der Elbe veranstaltet.

Zwei Strecken waren im Angebot: Entweder die Goldstrecke über 32 km vom Bootshaus am Stadersand nach Hanskalbsand und zurück oder die Silberstrecke über 16 km vom Bootshaus aus rund um Lühesand. Für die Buxtehuder „Abordnung“, bestehend aus Katja, Gernot und Kai, fiel die Wahl auf die Goldstrecke.

Die Wettervorhersage für den Tag hatte kaum Regen, dafür aber im Laufe des Tages zunehmenden Wind mit Böen bis zu 6 bft angekündigt. Sollte es kommen wie vorhergesagt, würde die Hinfahrt mit Rückenwind und Tidenstrom recht flott verlaufen, die Rückfahrt mit Tidenstrom und Gegenwind aber recht kabbelig werden.

Sonne, Wind und Wellen auf der Elbe

Sonne, Wind und Wellen auf der Elbe

Ab 09:30 Uhr sollte es für die Goldfahrer losgehen, tatsächlich gestartet wurde dann um 10:15 Uhr. Wie erwartet, war die Hinfahrt nach Hanskalbsand sehr schön. Durch den Wind wechselten blauer Himmel und Wolken sich regelmäßig ab und verursachten ein eindrucksvolles Lichterspiel auf dem Wasser. Der Rückenwind aus Nordwest ließ die Gruppe aus gut 20 Kanuten schon nach eindreiviertel Stunden am Hanskalbsand, gegenüber vom Schulauer Fährhaus, anlanden.

Der Wind blies mittlerweile stetig aus Nordwest, ließ die Wellenkämme auf der Elbe brechen und verwandelte den Strand in eine Sandstrahlkammer.

Windschutz im Gebüsch

Windschutz im Gebüsch

Um dem zu entgehen, verzogen sich die Paddler „hinter die Büsche“ und suchten dort Windschutz. Bis zum Hochwasser um 12:44 Uhr wäre noch viel Zeit und angesichts des Windes rechneten wir damit, dass es sogar bis 13:15 Uhr dauern könnte, bis der Tidenstrom spürbar gedreht wäre. So ließen wir uns Zeit mit der Mittagspause, der eine oder andere drückte sogar ein Auge zu.

Der Aufbruch zur Rückfahrt begann so, wie viele Pausen bei Kanuten beendet werden – einer fängt an zu räumen und zu kramen und kurz danach sitzt der Erste bereits im Boot.

Dieses Mal war es aber für einige Paddler recht schwer, ins Wasser zu kommen, da die Brandung den Start vom Strand weg in ein feuchtes Unterfangen verwandelte. Sogar eine Kenterung auf den ersten Metern war zu beobachten. Da zeigte sich eine andere typische Eigenschaft vieler Kanuten, die Hilfsbereitschaft: Man half sich gegenseitig ins Boot und unterstützte bei den ersten Paddelschlägen durch die Wellen.

Wind und Wetter hatten sich inzwischen so entwickelt, wie die Vorhersage es angekündigt hatte. Der Wind war dauerhaft auf 6 bft angestiegen, erkennbar an den brechenden Wellenköpfen, in Böen sogar darüber. Das machte die Rückfahrt deutlich anspruchsvoller.

Während auf der Hinfahrt noch ein gegenseitiges Anpassen an die individuelle Geschwindigkeit möglich war, musste man nun zusehen, das Boot ständig in Bewegung und damit manövrierfähig zu halten. Ein Zusammenhalten der ganzen Gruppe war schwierig, schnell zog sich das Feld auseinander. Es bildeten sich aber Teilgruppen gleicher Geschwindigkeit aus, die dann gemeinsam fuhren.

Spitzengruppe im Kampf gegen den Wind

Die Unermüdlichen im Kampf gegen den Wind

Das dauerhafte Ankämpfen gegen den Wind war sehr kräfteraubend. Nach und nach suchte sich ein großer Teil der Kanuten eine Anlandestelle am Ufer und brach die Fahrt an unterschiedlichen Stellen ab. Die Stader Organisatoren waren darauf eingestellt und hatten einen Sammeldienst eingerichtet, der mit Bully und Anhänger die Gestrandeten einsammelte.

Nur ein kleines Grüppchen kämpfte sich in gut zweieinhalb Stunden auf dem Wasser bis nach Stadersand durch und war dann auch entsprechend geschafft.

Hier warteten große Mengen Kuchen und Grillfleisch darauf, vertilgt zu werden und neue Kräfte zu spenden.

Insgesamt machte das Wetter die Jubiläumsfahrt zu einer anspruchsvollen Veranstaltung, die definitiv nichts für Anfänger war. Es wäre dem Stader Kanuverein zu wünschen gewesen, dass die Bedingungen am Festtag etwas angenehmer und damit auch für noch mehr Kanuten attraktiv gewesen wären. Der Organisation und Gastfreundschaft tat das Wetter zum Glück jedoch keine Abbruch. Wir bedanken uns für die Einladung zur Feier und hoffen auf die passende Gelegenheit zum Gegenbesuch – hoffentlich nicht erst zu unserem 60. Bestehen!

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